Albtraum Papierfischchen: Sie können ganze Häuser ruinieren

Zuerst erschienen in der WAZ vom 2.2.2025

Fragen an Frau Holl von bestohygienica zum Umgang bei Befall mit Papierfischen und Silberfischchen

Sie fressen Bücher, Papiere oder Tapeten. Papierfischchen werden immer öfter zum Albtraum für Hausbesitzer. So kann man sich und sein Heim schützen.
Bibliotheken fürchten sie seit langem, jetzt suchen Papierfischchen immer öfter auch private Haushalte auf. Was sie dort anrichten und wie man sie bekämpfen kann.

Was sind denn Papierfischchen überhaupt?

Es sind kleine, flügellose Insekten, die zur Familie der Schuppenfischchen gehören. „Woher sie ursprünglich genau kommen, ist unklar“, sagt Bärbel Holl, Vorsitzende des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung eV. Mal wird Zentral- oder Südamerika als Heimat angenommen, mal Südafrika. Klar ist aber, dass sie sich in den letzten Jahren zunehmend in Europa verbreitet haben. In den Niederlanden gab es erste gemeldete Sichtungen schon 1989, in Deutschland sind sie seit 2007 zu finden.

Sind Papierfischchen gefährlich für Menschen?

Physisch stellen Papierfischchen keine gesundheitliche Gefahr dar. Sie übertragen weder Krankheiten noch lösen sie Allergien aus. „Aber die Psyche der Menschen leidet“, weiß Holl aus zahlreichen Fällen. Denn die Tiere sitzen überall. „Ich hatte sogar Fälle, da sind sie aus den Windeln der Babys gekrabbelt“ berichtet die Expertin und fasst zusammen: „Die Lebensqualität leidet bei einem Befall viel mehr, als die Menschen es sich je hätten vorstellen können.“

Welchen Schaden können die Papierfischchen denn in der Wohnung anrichten?

Großen Schaden. Sie ernähren sich nämlich von stärke- und zellulosehaltigen Materialien – sprich von Pappe und Papier. Für viele Bibliotheken, Museen und Archive sind sie deshalb schon länger ein Albtraum.

Aber was können sie in meiner Wohnung/meinem Haus schon großartig zerstören?

Mehr als Sie ahnen. Ein paar Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Bücher, Steuer – und Geschäftsunterlagen, Lampenschirme, alte Liebesbriefe. Nicht zu vergessen sind alte Fotos oder die Hüllen von Schallplatten, falls Sie so etwas noch haben. Und selbst wenn Sie alles nicht besitzen, gibt es vielleicht noch Tapeten in Ihren vier Wänden. Zumindest, bevor sich die Papierfischchen bei Ihnen einrichten.

Wenn ich Papierfischchen habe, wo finde ich denn in meiner Wohnung?

Papierfischchen bevorzugen trockene, warme Umgebungen. Anders als Silberfischchen benötigen sie keine hohe Luftfeuchtigkeit und können daher überall im Haus vorkommen. „Sie leben mit dem Klima, in dem auch der Mensch gerne lebt“, bestätigt Holl. Zudem sind sie wahre Überlebenskünstler. Papierfischchen können acht bis zehn Jahre alt werden – und rund 300 Tage ohne Nahrung überleben

Wie kann ich Papier- von Silberfischchen unterscheiden?

Papierfischchen sind größer, dunkler und bevorzugen trockenere Umgebungen als Silberfischchen und laufen gerne an Wänden hoch.

Wie kommen die Tierchen überhaupt ins Haus?

Oft mit der Bestellung, die Sie bei einem Online-Händler getätigt haben. Papierfischchen können sich in den Zwischenräumen der Wellpappe von Versandkartons verstecken und so in den Haushalt gelangen. „Das ist natürlich nicht in jedem Karton der Fall“, sagt Holl. In Neubauten sind sie aber oft auch schon da, bevor der Mensch einzieht. „Viele werden über Baumaterialien eingeschleppt“, sagt Bärbel Holl. „Die veränderte Bauweise mit Gipskartonwänden bietet mit ihren Hohlräumen einen wunderbaren Lebensraum für die Papierfischchen.“

Wie kann ich mein Haus und mich schützen?

Das Verschließen von Ritzen und Spalten ( geeignete Verstecke!) mit Acryl oder Silikon  ist empfehlenswert. Bücher und wichtige Dokumente sollten Sie in verschließbaren Kunststoffbehältern lagern, Bücher oder LP-Hüllen vom Trödel genau inspizieren. „Und Kartons wenn es geht draußen auspacken.“

Und wie reagiere ich, wenn die Schädlinge schon im Haus sind?

Vor allem schnell. „Worauf wollen Sie warten?“, fragt Holl und stellt klar:  „Die ziehen nicht von allein wieder aus.“ Aber sie vermehren sich. Wird den Papierfischchen freie Hand gelassen, haben Sie schnell hunderte oder tausende Exemplare in Ihrem Zuhause. Falsche Scham ist übrigens nicht angebracht. „Papierfischchen im Haus haben in der Regel nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.“

Wie werde ich die Fischchen denn wieder los?

Laut Internet sollen Hausmittel wie Lavendel, Zimt oder Backpulver helfen. „Ich bin sehr für solche Hausmittel“, sagt Holl, hat aber festgestellt: In diesem Fall funktionieren sie nicht. Wohnung oder Haus längere Zeit auf unter elf Grad herunterkühlen würde zwar die Vermehrung der Fischchen stoppen, klappt aber in der Praxis natürlich gerade im Sommer nicht. „Zunächst einmal sollte man Leimfallen aufstellen, um festzustellen, wie groß das Problem überhaupt ist“, sagt Holl. Ist es groß, wendet man sich am besten an einen professionellen Schädlingsbekämpfer. Bei kleineren Wohnungen kostet die Bekämpfung in der Regel einen dreistelligen Betrag, bei größeren Häusern kann es auch mal vierstellig werden

Wächst die Gefahr durch Papierfischchen?

Ja, schon, weil die Zahl der verschickten Päckchen und Pakete wachsen wird. Bis 2028 ist in Deutschland ein jährliches Sendungswachstum von 2,3 Prozent auf rund 4,7 Milliarden Sendungen realistisch. „Wir bekommen“, bestätigt auch Holl, die seit über 30 Jahren als Schädlingsbekämpferin arbeitet, „mittlerweile jeden Tag mindestens eine Anfrage.“

Wie kann ich Papier- von Silberfischchen unterscheiden?

Papierfischchen sind größer, dunkler und bevorzugen trockenere Umgebungen als Silberfischchen und laufen gerne an Wänden hoch.

Wie kommen die Tierchen überhaupt ins Haus?

Oft mit der Bestellung, die Sie bei einem Online-Händler getätigt haben. Papierfischchen können sich in den Zwischenräumen der Wellpappe von Versandkartons verstecken und so in den Haushalt gelangen. „Das ist natürlich nicht in jedem Karton der Fall“, sagt Holl. In Neubauten sind sie aber oft auch schon da, bevor der Mensch einzieht. „Viele werden über Baumaterialien eingeschleppt“, sagt Bärbel Holl. „Die veränderte Bauweise mit Gipskartonwänden bietet mit ihren Hohlräumen einen wunderbaren Lebensraum für die Papierfischchen.“

Wie kann ich mein Haus und mich schützen?

Das Verschließen von Ritzen und Spalten ( geeignete Verstecke!) mit Acryl oder Silikon  ist empfehlenswert. Bücher und wichtige Dokumente sollten Sie in verschließbaren Kunststoffbehältern lagern, Bücher oder LP-Hüllen vom Trödel genau inspizieren. „Und Kartons wenn es geht draußen auspacken.“

Und wie reagiere ich, wenn die Schädlinge schon im Haus sind?

Vor allem schnell. „Worauf wollen Sie warten?“, fragt Holl und stellt klar:  „Die ziehen nicht von allein wieder aus.“ Aber sie vermehren sich. Wird den Papierfischchen freie Hand gelassen, haben Sie schnell hunderte oder tausende Exemplare in Ihrem Zuhause. Falsche Scham ist übrigens nicht angebracht. „Papierfischchen im Haus haben in der Regel nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.“

Wie werde ich die Fischchen denn wieder los?

Laut Internet sollen Hausmittel wie Lavendel, Zimt oder Backpulver helfen. „Ich bin sehr für solche Hausmittel“, sagt Holl, hat aber festgestellt: In diesem Fall funktionieren sie nicht. Wohnung oder Haus längere Zeit auf unter elf Grad herunterkühlen würde zwar die Vermehrung der Fischchen stoppen, klappt aber in der Praxis natürlich gerade im Sommer nicht. „Zunächst einmal sollte man Leimfallen aufstellen, um festzustellen, wie groß das Problem überhaupt ist“, sagt Holl. Ist es groß, wendet man sich am besten an einen professionellen Schädlingsbekämpfer. Bei kleineren Wohnungen kostet die Bekämpfung in der Regel einen dreistelligen Betrag, bei größeren Häusern kann es auch mal vierstellig werden

Wächst die Gefahr durch Papierfischchen?

Ja, schon, weil die Zahl der verschickten Päckchen und Pakete wachsen wird. Bis 2028 ist in Deutschland ein jährliches Sendungswachstum von 2,3 Prozent auf rund 4,7 Milliarden Sendungen realistisch. „Wir bekommen“, bestätigt auch Holl, die seit über 30 Jahren als Schädlingsbekämpferin arbeitet, „mittlerweile jeden Tag mindestens eine Anfrage.“

Wie kann man Silberfischchen / Papierfischchen am besten bekämpfen?

Unsere Themenseite rund um Silberfischchen / Papierfischchen Tipps und Rat.

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